alles beginnt mit der Anreise... nein, es beginnt schon viel früher.....vor endlosen Zeiten fast... aber das lassen wir aus. Also doch Anreise zuerst:
Nicht nur der Bewerb in Sizilien, auch die Anreise braucht hier seine Zeit. Ich reise mit dem Auto und der Fähre, so kann ich vieles mitnehmen und habe auf der Insel alles dabei. Ich habe bis kurz vor der Abfahrt nicht gewusst, ob ich Betreuung haben werde. Um mir Genua etwas anzuschauen fahre ich eine Tag früher weg. In Genua am Morgen ist aber sooooo viel los gewesen, dass ich mal keinen Platz fand um zu parken. Ich habe dann am Hafen gefragt wo ich doch vernünftig Platz finden könnte. Der Auskunft folgend fuhr ich los, fand aber nichts das nur halbwegs vertrauenwürdig gewesen wäre. Ich verbrachte den Tag auf den Parkplätzen und kühlen Garagen von Ikea, Decathlon und anderen Einkaufszentren. Als ich dann am Abend zum Hafen fuhr und da nichts angeschrieben steht, habe ich einen Passanten gefragt. Der bricht gleich los über die Zustände hier und erzählt, dass sein VW-Bus gerade gestohlen wurde - dort wo ich meinen auch abstellen sollte. Lt. Polizei, so sagte er, wird dort täglich gestohlen und aufgebrochen, beruhigten aber mit den Worten, dass die Autos dann eh wieder nach 2-3 Tagen auftauchen - ausgeräumt versteht sich. Wäre blöd gewesen wenn ich unser altes Waffenrad nachschicken hätte müssen.
Am Schiff ist es fantastisch. Ich fühle mich grossartig, bei Dunkelheit in die stille See zu fahren und vor uns das ungewisse Weite zu sehen und zu fühlen. Es erinnert mich an unser aller Leben. Die Reise im Lebensboot auf hoher See und ungewisse Gewässer, geleitet von der Seele, die sich bemüht sich zu Verstehen zu geben. Der Mensch hört nicht, er hört auf Gefühle und Emotionen, den Verstand aber er will nicht die Seele hören. Hab ich ein Glück, unser Kapitän hat alles in der Hand und wir vertrauen darauf.
Ich geniesse die Ruhe. Platz ist genug. Cafe gibt‘s genug. Kuchen habe ich mit. Im „sala poltrone“ lässt es sich auch ganz gut schlafen. Am Tag gibt‘s Sonne und Gewitter an Deck. Beruhigend zu sehen wie viele Frauen hier im Saal bei ihrem Nachmittagsschläfchen den Mund offen halten und ihnen da einiges an seltsamen Tönen in manchmal erstaunlicher Lautstärke entweicht.
Um 18:40 kommen wir dann endlich, nach über 20 Std Fahrt, in Palermo an. Ich fahre direkt nach Enna, denn mein Freund Mauro Giaconia muss um 20 Uhr arbeiten. Im Hotel, direkt neben der Autorennbahn, wo viele Athleten übernachten treffe ich auch schon 2 mit Familie und wir gehen dann um 21 Uhr noch zu den Organisatoren in eine Pizza. Beide dieser Herren, Giorgio und Roberto, haben schon mal einen Double-Deca(!) gemacht. Nach einer lautstarken und lustigen Unterhaltung in dieser nobel wirkenden Kellerpizza, deren Eingang man ohne Hilfe gar nicht findet, gehe ich um Mitternacht in meinem Bus schlafen.
28.9.11: Um 10 Uhr gehen wir, 7 Athleten und ein paar andere ins Schwimmbad um uns das mal anzusehen und die Wassertemperatur zu testen. Es hat 21 Grad. Brrrrr. ich friere nach 10 min. Also werde ich mit Neo schwimmen, auch die Anderen.
Danach Besichtigung der Rennstrecke. Eine alte Autorennbahn mit lauter baufälligen Gebäuden. Seit Jahren gibt es hier keine Rennen mehr. Nur mehr Show und Promotion Veranstaltungen. Alles wirkt noch unsicher und nicht gut organisiert. Vor einigen Tagen wurde auch noch eine Veranstaltung von Ferrari an unserem 1 Wettkampftag eingeschoben, sodass wir an diesem Tag auf der Strasse um das Gelände unsere Radeinheit absolvieren müssen. Die Strecke sonst ist super, breit und ohne Verkehr. Es ist auch noch nicht klar wo wir unsere Zelte und Campers abstellen!!?? Jedenfalls nicht direkt am Kurs (that‘s bad). Auf Ratschalg der Veranstalter habe wir uns mit Autan eingedeckt. wir campen an einem See um den die Rennbahn geht - lago di Pergusa. Es ist alles sehr nett, aber sehr südländisch....ihr wisst schon...alles sehr improvisiert..
29.9.11 um 22 uhr trifft auch mein Helfer ein. thomas Dangl aus Kundl.
Ich werde morgen im 2.ten Feld starten, um 9 Uhr. D.h. Laufen wird fast alles im Dunkeln sein, Aber ich kann in der Früh in Ruhe alles zusammen richten. Da Thomas keinerlei Erfahrung als Betreuer, auch nicht als Athlet, hat ist das mal ok so. Hier ist durch diese Änderung durch Ferrari alles etwas chaotisch.....wird alles funktionieren.